Etappe von Manziana nach Roma

Die beiden Nächte in dem Zimmer waren ganz ok und relativ preiswert - 30 EUR pro Nacht. Doch es war etwas einsam, da ich der einzige Gast war und  es ergaben sich auch so kaum Möglichkeiten für Kontakt. Nach 2 weiteren Zwangsnächten in der Pension wäre mir wohl die ‚Decke auf den Kopf gefallen’. 
Obwohl oder gerade weil ich heute keine schwere Etappe vor mir habe, frühstücke ich ausgiebig. Um 9:45 Uhr sitze ich dann doch noch relativ früh auf dem Goldesel Richtung Rom. Die Etappe führt ausschließlich entlang großen Hauptstraßen, die zum Glück die meiste Zeit abwärts gehen. Da es schnell vorangeht und ich für die Einfahrt nach Rom nichts anderes erwartet habe, ist das ganz ok. Nur eines ist wirklich äußerst unangenehm. 
Der Regen der letzten beiden Tage hat in den Straßengräben Myriaden von Mückenlarven aus dem Trockenschlaf erweckt und nun tanzen die jungen Mücken im Sonnenlicht in nicht enden wollenden Schwärmen auf der Straße. Bei der rasanten Fahrt ist die Begegnung äußerst unangenehm. Mein ganzer Körper ist übersäht mit Mücken – tot oder lebendig. Graf Draculas Drohnen arbeiten offensichtlich auch bei Tageslicht  und bevor sie mir  komplett mein Blut absaugen,  halte ich an, klopfe mich ab und besprühe meine freien Körperteile mit Autan. 

 

Während der Fahrt halte ich den Mund lieber zu, obwohl ich kein Vegetarier bin. Das kann ich natürlich nicht ununterbrochen durchhalten...
Ein Mundschutz aus dem Baumarkt wäre jetzt nicht schlecht.
Gegen 12.30 Uhr und nach ungefähr 40 km bin ich kurz vor dem Ziel. Die Einfahrt zum Campingplatz liegt an einer Schnellstraße und es ist ziemlich trickie, dort ohne Autoschubser anzukommen. Mein Gute-Laune-Level hat schon 2 Daumen nach unten gesammelt und ahnt nur Schlechtes, als ich endlich vor der Einfahrt stehe.

Es gibt wieder mal eine Zeltwiese, weit ab von der Schnellstraße und ich fühle mich, auch wenn der Platz keine Augenweide ist, gleich wohl. Neben mir zeltet ein gleichaltriger Holländer, der von Uetrecht bis hierher geradelt ist. Er erzählt mir, dass das heftige Gewitter in der letzten Nacht hier auch getobt hat. Vom Hang oberhalb der Wiese kamen die Wassermassen heruntergeschossen und in allen Zelten stand das Wasser mindestens 10 cm hoch. Da bin ich doch froh, dass ich auch die zweite Nacht in Manziana geblieben bin. 

 Den Rest des Tages verbringe ich mit Dösen, Kochen, Lesen und Schreiben.
Link zum Tourverlauf:

Manziana - Roma / Parco Naturale di Veio
https://www.komoot.de/tour/t6809276?ref=itd


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Kommentare: 1
  • #1

    Ernst Wehber (Freitag, 18 September 2015 18:02)

    Hallo Willem,
    wenn ich die Fotos von der tollen Gegen sehe,
    werde ich richtig neidisch.
    Und wenn ich von den Steigungen höre habe ich mitleid mit dir.
    Wünsche dir noch sonnige Tage und spannende Erlebnisse.