Da ich gestern mit Schotterweg und Reifenpanne einen Tag ‚verloren’ habe, plane ich für heute meine Etappe um und achte dabei darauf, dass mir diesmal Geröllpisten soweit wie möglich erspart
bleiben. Eigentlich wollte ich auch noch mit einem kleinen Schlenker Modena anfahren, doch das streiche ich und versuche Sassuolo (kleine Stadt südwestlich von Modena, 90 km entfernt von hier)
direkt zu erreichen.
Ich fahre die ganze Zeit auf angenehm befahrbaren Nebenstraßen und komme gegen 16.30 Uhr ohne Zwischenfälle dort an. Die Strecke selbst ist nicht weiter erwähnenswert – langweilige Poebene eben.
Es soll aber auch schöne Strecken geben, wie ich gelesen habe aber eben nicht in meine Richtung.
Sassuola selbst ist eine Überraschung für mich. Eine sehr schöne und heraus geputzte Stadt mit ein paar sehenswerten Plätzen. Da der nächste Campingplatz über 40 km entfernt in den Bergen liegt,
versuche ich hier ein Zimmer in günstigen Bed & Breakfast Hotels zu bekommen. Leider ist in Sassuola für heute Abend ein Stadtfest geplant und alle Betten sind ausgebucht. Da nutzt auch die
sehr intensive Unterstützung eines englisch sprechenden Italieners nichts, der mit mir ein paar Infostationen abklappert, um nach einem freien Bett zu fragen.
Also kaufe ich gegen 19.30 Uhr Essen und Getränke ein und fahre weiter Richtung Süden und Richtung der sehr nahe liegenden Berge Alpi Apuane, die die Toscana nördlich umfassen, notgedrungen auf
der Suche nach ‚wilden’ Campstellen und immer noch in der Mückenkampfzone.
Kurz nach Sassuolo werde ich, inzwischen ist es schon halbdunkel, fündig. Es ist ein kleines Plätzchen in einer Ecke zwischen Ackerrand und Wäldchen. Ungefähr ½ km entfernt sind noch die Lichter
von Häusern zu sehen.

Mittlerweile ist es dunkel und ich lade beim Licht meiner Taschenlampe meine Packtaschen ab. Da höre ich aus der Richtung der Häuser ein lautes Pfeifen und Rufen und sehe ein helles Licht, dass
den Acker- und Waldrand absucht und immer näher kommt. Schnell raffe ich meine Sachen zusammen und fahre weiter - inzwischen ist es völlig dunkel. Nach 2 -3 Kilometern finde ich etwas abseits vom
Radweg einen Platz mit fast voller Beleuchtung des Mondes und etwas versteckt zwischen Büschen und einem ehemaligen Fabrikgebäude.Inzwischen ist es zwar 22.00 Uhr aber dennoch nehme ich mir Zeit
zum Kochen. Das Zelt baue ich nur provisorisch ohne Heringe auf. Die Nacht verbringe ich ohne weitere Störung, auch die Mückenschwärme sind fern geblieben.
Link zum Tourverlauf:
Fahrradtour nach Sassuolo
https://www.komoot.de/tour/t6652939?ref=itd
https://www.komoot.de/tour/t6652939?ref=itd
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